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Fit durch Gaming: Mit Videogames lässt sich auch körperlich trainieren

Gamer sehen sich immer wieder mit einem typischen Klischee konfrontiert, was besagt, dass sie allesamt faul und bewegungslos sind. Wer gern eine Runde bei NetBet zockt, wird automatisch zur chronischen Sofakartoffel erklärt, aber stimmt das denn überhaupt? Keineswegs, denn mit Videogames ist es möglich, auch die körperliche Fitness zu steigern und bei Laune zu halten. Es kommt auf die Art des Spiels an und gerade in den letzten Monaten hat sich gezeigt, dass Fitness-Spiele sich höchster Beliebtheit erfreuen.

Inhaltsverzeichnis

Step by Step – mit Zocken fit werden

Gewichtsreduktion, Muskelaufbau, mehr Kondition – Themen wie diese, begleiten die Menschen schon seit Jahrzehnten. Bei jungen Menschen ist der Gang ins Fitnessstudio schon fast obligat, doch wie passt das eigentlich mit der stets anwachsenden Gamer-Branche zusammen? Sind Zocker wirklich immer übergewichtig, faul und kippen Softdrinks in sich rein? Mitnichten, wie eine Studie der AOK zeigte, stattdessen ist es für E-Sportler beispielsweise von hoher Wichtigkeit, sich neben dem Training am Computer auch sportlich zu betätigen und auf eine gesunde Ernährung zu achten.

Aber wie soll Zocken nun eigentlich der Fitness dienen können? Neben klassischen Shooter-Games, Rollenspielen und Racing-Highlights gibt es ein weiteres Genre, was die körperliche Bewegung antreibt. Die Rede ist von Sport- und Fitnessspielen, die überwiegend für Konsolen erhältlich sind. Hier wird dann nicht mehr im Sitzen vom Sofa aus gespielt, sondern dank innovativer Bewegungssteuerung ins Spiel eingetaucht.

Computeranimierte Figuren tanzen auf dem Bildschirm etwas vor, das Ziel des Games besteht darin, die Choreografie exakt nachzuahmen. Ob Golfen, Billard, Boxtraining oder Tanzen – vor allem die Familienkonsole Nintendo Switch hält ein großes Portfolio an Bewegungsmöglichkeiten für Gamer bereit. Beim Klassiker „Just Dance“ geraten die Spieler schon nach fünf Minuten ordentlich ins Schwitzen, denn die nachzumachenden Choreos haben es in sich. Die Bewegungssensoren der Controller übermitteln die Hand- und Körperbewegungen direkt ans Spiel, sodass der faule Sofa-Nachmittag mit Controller in der Hand Geschichte ist.

VR-Technologie als nächster Schritt in Sachen virtuelle Sportlichkeit

Nicht nur Bewegungssteuerung, sondern auch VR wird in der Sportwelt immer wichtiger, denn mittels VR-Brille wird es für Gamer möglich gemacht, direkt in die Umgebung des Spielgeschehens einzutauchen. Eines der Vorreiterspiele für fitnessbegeisterte Spieler ist Beat Saber. Stehend und unter vollem Körpereinsatz müssen mit einem Lichtschwert Würfel zerschlagen werden, immer passend im Rhythmus zu fetziger Musik.

Hier macht fit bleiben richtig Spaß, denn ganz nebenbei lässt sich der eigene Highscore verbessern, was für messbar mehr Spaß sorgt. Benötigt wird hierzu eine VR-Brille, gesteuert wird dann mit Motion Controllern in der Hand. Mit Headset Kameras kann das Programm analysieren, wo sich der Zocker gerade befindet, auch externe Tracker können angebracht werden.

Zugegeben, die Investition eine VR Ausrüstung ist nicht ganz günstig und es braucht zusätzlich eine Playstation oder einen PC, aber dann ist der Spielspaß tatsächlich groß. Und nicht nur im privaten Rahmen werden VR Techniken zum Sport eingesetzt. Die Fußball-Nationalmannschaft Deutschlands trainiert längst damit und auch in weiteren Ligen greifen immer mehr Trainer auf die VR-gesteuerte Verbesserung der fußballerischen Fähigkeiten zurück.

Seilspringen, Boxen und Pilates – das geht alles beim Zocken

Zocker ballern den ganzen Tag Computerfiguren ab und essen dazu Chips. Was wäre die Welt des Gamings angenehm ohne ewige Vorurteile? Der Trend zum gesunden und fitten Lifestyle ist auch bei jenen vertreten, die Gaming als Hobby auserkoren haben. Und zu deren Verteidigung muss einfach gesagt werden, dass Lesen auch nicht wirklich Kalorien verbrennt. Und als Hobby wird Lesen bis heute immer noch deutlich besser akzeptiert als Gaming.

Auch wenn Sport vor der Konsole nicht nur purer Ehrgeiz, sondern auch Spaß ist, werden damit Kalorien verbrannt. Und beim täglichen Maß an Bewegung kommt es gar nicht zwingend darauf an, dass mit dem Fitnesstracker penibel mindestens 10.000 Schritte gemessen werden. Wer mit dem Ringfit-Set der Nintendo Switch Pilates vor dem Fernseher macht und dabei noch richtig viel Spaß hat, der verbrennt nicht nur Kalorien, sondern fördert damit auch seine Gesundheit.

Vielleicht würde es bereits helfen, wenn Sport nicht immer als quälend und Gaming nicht immer als faul abgetan werden würde. Die Vorstellungen sind so fest im Kopf verankert, dass sich viele Menschen gar nicht vorstellen können, dass Fitness-Boxing über die Konsole ebenso anstrengend und schweißtreibend sein kann wie ein Workout im Park. Der einzige Unterschied: Das eine bringt noch viel Spaß, das andere ist für viele Sportler oft eine Überwindung.

E-Sportler und ihr hartes Trainingspensum

Wenn es um die Frage geht, ob E-Sport als Sportart anerkannt werden soll, scheiden sich die Geister. Für die Gaming-Welt ist es längst klar, professionelles Zocken ist ebenso ein Sport wie Schach, Fußball oder Tennis. Für andere hingegen ist E-Sports nur ein besserer Zeitvertreib. Tatsächlich hat sich allerdings gezeigt, dass die Anforderungen an virtuelle Sportler ebenso hoch sind, wie an Mannschaften, die für ein Liveturnier mit ihren Gegnern trainieren müssen.

Wer auf hohem Niveau FIFA, Counter-Strike oder Rocket League zockt, sitzt dabei nicht seelenruhig in seinem Gaming Sessel und hat einen moderaten Puls von 60 Schlägen pro Minute. Der ganze Körper befindet sich in Anspannung, sekundenschnelle Reaktionen sind erforderlich und der Puls befindet sich irgendwo auf dem Niveau eines Marathonläufers. Der Kalorienverbrauch? Enorm. Die Auswirkung auf die Fitness? Ebenfalls beeindruckend. An der deutschen Sporthochschule wurden die Ansprüche an E-Gamer bereits unter die Lupe genommen, mit klaren Resultaten.

Pro Minute muss ein E-Sportler rund 400 Bewegungen mit seiner Maus und seiner Tastatur vollziehen und damit viermal mehr als ein Mensch, der den Computer zum Arbeiten nutzt. Durch die parallelen Handbewegungen werden verschiedene Hirnareale stimuliert und angeregt, ein Grund, warum Gamer oft ein so hohes Reaktionsvermögen aufweisen. Der Körper wird von Adrenalin und Cortisol geflutet, der Stoffwechsel befindet sich während eines aktiven Matches auf dem Niveau eines Rennradfahrers.

Nur eines kann der Computer nicht ersetzen: Die frische Luft. Sauerstoff ist nach wie vor eines der wichtigsten Elemente zum Aufbau körperlicher Abwehrkräfte und daher gilt es auch für Profi-Gamer, hin und wieder den Platz am PC zu verlassen und eine Runde durch den Park zu drehen. Denn manchmal kann es auch schön sein, die VR-Brille einfach mal auf dem Ständer liegenzulassen und die Natur in Realgrafik und nicht in 4K-Optik zu sehen.


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